Vorgeschichte:
Augenscheinlich gesunder 24-jähriger Medizinstudent während
eines „Selbstversuches“ im Physiologiepraktikum.
Befund
und Interpretation: Herzfrequenzaufzeichnung im Sitzen während
Applikation von ruhiger Musik (1-2), schneller Taktatmung mit 12/min
(2-3), langsamer Taktatmung mit 6/min (3-4) und
„Kopfrechnen-Stressbelastung“ (4-5). Relativ typischer
Kurvenverlauf, der den Einfluß interner (Atmung) und externer
(Rechenanforderung) Modulatoren der HRV. - Abschnittweise Beschreibung
des Kurvenverlaufes:
(1-2)
deutliche Ausprägung der HRV (RMSSD = 37 ms) bei einer HF von 67/min,
entsprechend einer relativen Parasympathikusdominanz.
(2-3)
leichter Anstieg (RMSSD = 42 ms) und atmungsbezogene Rhythmisierung der
HRV.
(3-4)
weitere atemsynchrone Zunahme der HRV (RMSSD = 72/min) bei deutlich
erkennbarer respiratorischer Sinusarrhythmie in Folge koordinierter
Rhythmizität.
(4-5)
zunächst Anstieg-Abfall-Wiederanstieg der Herzfrequenz als Zeichen
adaptiver Prozesse an den Stressor „Rechnen“.
Hernach sinkende HF bei leicht reduzierter HRV (22 ms), was durch
erhöhten Sympathikotonus bei gleichzeitig vermindertem
Parasympathikotonus erklärt wird.
Empfehlung:
Alles o.k. – (das Herz reagiert flexibel mit, wie dieser Versuch
zeigt)
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